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Der Motor der Niemegker Fläming Mühle 

Der Dieselmotor diente früher als Reserveantrieb bei Windflauten. So war der Produktionsbetrieb der Mühle immer gesichert. Während des 2.Weltkrieges wurde der Motor teilweise zerlegt. Teile wie Ventile, Tank und Auspuff wurden entfernt. Wer diese Teile ausgebaut hat und wo sie hingekommen sind, wissen wir nicht. So kam es, dass der Motor lange Zeit, um genau zu sein bis zum Jahr 2005, unbrauchbar war.

 

Technische Daten

Humboldt - Deutz Dieselmotor ( 1 Zylinder liegend) vom Typ MIH332

  • Baujahr:1934
  • Leistung: 24 PS
  • Kolbendurchmesser: 190 mm
  • Hub: 320 mm
  • Hubraum: 9,1 l
  • U/min: 480 (-15% regelbar)
  • Anlassen: mit Druckluft oder Kurbel

 

Die Restauration des Motors im Jahr 2005

Anlässlich des 100. jährigen Bestehens der Mühle haben wir uns es zur Aufgabe gemacht, den Motor funktionstüchtig zu restaurieren. Er sollte, so wie früher, die Mühle antreiben. Da unsere Mühle durch Beschuss ihre Flügel im 2.Weltkrieg verlor, soll der Motor nun ihre Aufgabe übernehmen und als Hauptantrieb dienen. Als wichtige Grundlage für die Restauration diente die extra von Deutz angeforderte Bedienungsanleitung. Mit dieser konnten wir uns einen Überblick verschaffen, welche Teile fehlten. Nun mussten Zeichnungen her, um die notwendigen Teile zu fertigen. Durch aufwendige Internetrecherchen und endlosen Telefonaten ist es uns gelungen, Menschen ausfindig zu machen, welche den gleichen Motor haben. Unsere Kontakte reichten bis in die Niederlande.

 

Doch ein Motorenfreund aus Deutschland, denen wir sehr zu Dank verpflichtet sind, baute extra die uns fehlenden Teile aus, um uns die nötigen Fertigungsmaße zu liefern. Mit den nun vorhandenen Zeichnungen konnte mit der Nachfertigung der Ventile, der Ventilfedern sowie des Ventilgehäuses begonnen werden. Parallel zu diesem Schritt wurde der Motor komplett zerlegt und gereinigt. Außerdem musste eine neue Tankanlage sowie ein neuer Auspuff installiert werden. All diese Arbeitsschritte benötigten viel Zeit und Mühe. Aber die Mühe hat sich gelohnt, denn am 19. September 2005 wurde der Motor nach jahrzehntelangem Stillstand wieder zum Leben erweckt.

 

Seitdem läuft das Aggregat völlig unproblematisch. Es ist einfach ein Erlebnis, den Motor zu hören und die durch ihn verursachten Vibrationen im Boden zu spüren. Überzeugen Sie sich von diesen beschriebenen Gefühlen und kommen Sie uns besuchen. Wir werden mit Ihnen eine Reise in die Vergangenheit unternehmen und Ihnen das Müllerleben vor der Industrialisierung näher bringen.